Brennnesseltee: abnehmen und entwässern

Lesen Sie hier, welche Wirkung der Brennnesseltee beim Abnehmen hat, ob mit Nebenwirkungen zu rechnen ist, und, worauf Sie bei seiner Anwendung achten sollten.

Für viele ist die Brennnessel einfach nur ein Unkraut. Sie weckt unangenehme Kindheitserinnerungen, wenn beim Spielen im Freien eine Pflanze übersehen wurde und die feinen Nesselhärchen am Bein oder am Arm ihre juckenden Spuren hinterließen. Unsere Großeltern hingegen kennen die Brennnessel noch als wertvolles Wildkraut, das viele Menschen in schlechten Zeiten mit Vitaminen und Nährstoffen versorgte.

Der Slogan "Zurück zur Natur" hat der Brennnessel in der heutigen Zeit neuen Aufschwung beschert. Während das Wildkraut früher eher als Arme-Leute-Essen galt, findet es sich heute selbst auf der Speisekarte im Edelrestaurant wieder. Sowohl im frischen Gartensalat, wie auch in einem feinherben, spinatähnlichen Gemüse kommt die Nessel zum Einsatz. Und besonders beliebt ist sie bei denjenigen, die auf natürliche Weise ihren Körper von Umweltgiften befreien möchten. Als Brennnesseltee trägt sie mit ihrer entwässernden Wirkung optimal zur Entschlackung bei.

Bei einer Abmagerungskur regt sie außerdem den Stoffwechsel an und ihr hoher Vitamin-C-Gehalt, sowie das Kalzium sind ebenfalls förderlich für unsere Gesundheit. Trotz all ihrer tollen Wirkstoffe ist die Brennnessel jedoch mit Vorsicht zu genießen. Denn leider hat der beim Entschlacken so hilfreiche Brennnesseltee auch einige Nebenwirkungen in petto, die Sie nicht unterschätzen sollten.

Bevor Sie also den Brennnesseltee zum Abnehmen oder Entwässern nutzen, sollten Sie sich über seine Vor- und Nachteile genau informieren. Halten Sie sich außerdem an die angegebenen Höchstmengen und versuchen Sie nicht, durch ein Übermaß den Entschlackungserfolg zu beschleunigen.

Brennnesseltee Wirkung

Obwohl die Brennnessel an vielen Orten unerwünschterweise wächst, sollte sie nicht als Unkraut bezeichnet werden. Denn auch wenn sie nicht gezielt angebaut wird, ist sie nahrhaft und gesund. Gesundes Wildgemüse wäre für die Pflanze aus der Ordnung der rosenartigen Gewächse wohl die bessere Bezeichnung.

Schließlich punktet die Brennnessel mit zahlreichen Mineralstoffen und Vitaminen. Sechs Mal mehr Vitamin C als eine Orange weisen beispielsweise die jungen Brennnesselblätter auf. Ihr Proteingehalt übertrifft den der Sojabohne um ein Vielfaches. Und mit 700 Milligramm Kalzium in 100 Gramm Brennnesselblättern läuft das Wildgemüse sogar der Milch den Rang ab.

Zusätzlich hat sie außerdem noch einiges an Beta Carotin, Magnesium und Eisen zu bieten und auch Kalium und Silizium weist sie in nicht geringer Menge auf.

  • Mit Brennnesseltee können Sie Ihre Immunabwehr aufbauen. Denn der hohe Vitamin C-Gehalt der Nessel stärkt das Immunsystem des Körpers und fördert die Bildung von Antikörpern.
  • Kalzium ist der wichtigste Baustein zur Knochenbildung. Und da die Brennnessel ebenfalls mit Magnesium und Vitamin C aufwarten kann, wird die Aufnahme des enthaltenen Kalziums gleichzeitig gefördert.
  • Das Eisen wird zur Blutbildung benötigt. Eisenmangel macht sich unter anderem in Schlappheit und Müdigkeit bemerkbar. Weil in der Brennnessel circa drei Mal so viel Eisen enthalten ist, wie im Spinat, eignet sie sich optimal, um der Frühjahrsmüdigkeit entgegenzuwirken.
  • Wer den Brennnesseltee beim Abnehmen einsetzen möchte, baut jedoch auf seine entschlackende Wirkung.
  • Und dass der Tee aus den jungen Blättern des Wildgemüses zusätzlich den Stoffwechsel anregt, ist der Abmagerungsdiät ebenfalls förderlich.
  • So ganz nebenbei wirkt der Tee außerdem entzündungshemmend. Er löst den Schleim und reinigt das Blut.

Eine Diät zur Gewichtsreduzierung mit einer Entschlackung des Körpers zu beginnen, ist nicht verkehrt. Der hohe Kaliumgehalt der Brennnessel wirkt harntreibend, weswegen sich der Brennnesseltee perfekt für die Entwässerung eignet. Wenn Sie Ihrem Körper ausreichend Flüssigkeit zuführen – was beim Entschlacken enorm wichtig ist – lassen sich Schlacken und Gifte mithilfe des Tees prima ausschwemmen.

Brennnesseltee

Brennnesseltee Nebenwirkungen

Auch wenn der Tee aus Brennnesselblättern viele Eigenschaften aufweist, die unserer Gesundheit zugutekommen, sollten Sie seine Nebenwirkungen nicht unterschätzen.

Anregend: Besonders Personen mit schwachem Herzen dürfen ohne vorherige Rücksprache mit ihrem Hausarzt eine Abmagerungskur mithilfe von Brennnesseltee nicht durchführen. Denn der Tee, den Sie aus dem Wildkraut zubereiten, wirkt anregend und kann zu Herzrasen führen. Aber auch bei gesundem Herzen beträgt die Tageshöchstdosis an Brennnesselkraut acht bis zwölf Gramm.

Schlafstörungen: Ein weiterer Nachteil des köstlichen Kräutertees ist, dass er zu Schlafstörungen führen kann. Besonders Schwangere sollten den Brennnesseltee meiden. Schließlich benötigt gerade die werdende Mutter viel Ruhe und einen erholsamen Schlaf.

Im Extremfall können sich die Schlafstörungen sogar zu einer leichten Depression ausweiten, was natürlich weder für Schwangere noch für Nicht-Schwangere wünschenswert ist. Sollten Sie also feststellen, dass Sie nach dem Genuss von Brennnesseltee schlecht oder gar nicht einschlafen können oder während der Nacht häufig aufwachen, sollten Sie den Tee unbedingt absetzen.

Harntreibend: Hat der passionierte Teetrinker vielleicht gerade erst den herb-säuerlichen Geschmack eines Brennnessel-Aufgusses für sich entdeckt, dann erweist sich seine harntreibende Wirkung natürlich ebenfalls als unerwünschter Nebeneffekt. Gerade wenn Sie sich zum ersten Mal an den Kräutersud wagen, ist ein stark vermehrter Gang zur Toilette nämlich vorprogrammiert.

Das Trinken von nur einer Tasse Brennnesseltee kann zum Ausscheiden der dreifachen Flüssigkeitsmenge führen. Dass Sie diese Flüssigkeit durch vermehrtes Wassertrinken dem Körper wieder zuführen müssen, versteht sich von selbst.

Brennnesseltee zum Abnehmen

Weil Brennnesseltee stark entwässernd wirkt, dürfen Sie beim Abnehmen mit dem Kräutersud das Wassertrinken keinesfalls vernachlässigen. Achten Sie darauf, dass Sie mindestens 3 Liter Flüssigkeit pro Tag zu sich nehmen. Dabei zählen Sie den Kräutertee nicht mit (Lesetipp: Abnehmen durch Wasser trinken).

Je mehr Wasser Sie trinken, umso besser kann Ihr Körper beim Abnehmen durch die harntreibende Wirkung des Tees Schlacken und Giftstoffe ausschwemmen.

  1. 4 Wochen Kur: Die Kur mit dem Aufguss aus dem Wildkraut ist am wirkungsvollsten, wenn Sie konsequent vier Wochen lang jeden Tag zwei Tassen Brennnesseltee trinken. In der Anfangszeit werden Sie häufiger zu Toilette gehen müssen, als gegen Ende Ihrer Kur. Aber lassen Sie sich davon nicht beeinflussen. Steigern Sie die Menge Tee nicht.
  2. Bis zu 8 Wochen: Wenn Ihnen das Abnehmen mit dem Brennnesseltee gut gefallen hat, können Sie Ihre Kur eventuell um weitere vier Wochen verlängern. Länger als 8 Wochen insgesamt, sollte das Abnehmen mit dem Kräutertee jedoch nicht durchgeführt werden. Ihr Körper gewöhnt sich sonst an die tägliche Kaliumzufuhr und baut Kalium ab. Auch Ihr Wasserhaushalt kann bei einer zu langen Anwendung des Tees aus dem Gleichgewicht geraten.
  3. 2 Tassen bis 250 ml: Die empfohlene Tagesmenge von 2 Tassen darf bis zu einem Viertelliter erweitert werden. Mehr Brennnesseltee sollten Sie jedoch an einem Tag nicht zu sich nehmen. Trinken Sie den Sud in kleinen Schlucken über den Tag verteilt.
  4. Qualität: Wenn Sie die Blätter für Ihren Brennnesseltee nicht selber sammeln möchten, können Sie den Tee in der Apotheke, in der Drogerie, im Internet oder manchmal selbst im Supermarkt erstehen. Achten Sie beim Einkauf jedoch auf gute Qualität. Bio-Produkte garantieren Ihnen, dass die Kräuter nicht mit Schadstoffen belastet sind.

Bedenken Sie, dass Sie beim Abnehmen mit Brennnesseltee in erster Linie die Wasserdepots des Körpers gut durchspülen und verkleinern. Das heißt, Sie entgiften und entwässern Ihren Körper. Wenn Sie möchten, dass Ihre Fettreserven angegriffen und abgebaut werden, reicht das Trinken von Brennnesseltee alleine nicht aus.

Sie müssen zusätzlich auf eine verringerte Energiezufuhr achten und gleichzeitig durch viel Bewegung Ihren Kalorienverbrauch erhöhen. Der Brennnesseltee hilft Ihnen dann dabei, Ihren Stoffwechsel anzukurbeln, um die Fettpölsterchen zu verbrennen.

Brennnesseltee selber machen

Brennnesseltee zum Abnehmen bereiten Sie sich am besten selber zu:

  • Machen Sie einen langen Spaziergang und Sie werden die begehrte Pflanze am Wegesrand, am Ufer von Bächen und kleinen Flüssen oder auch im Wald finden.
  • Sammeln Sie die jungen Blätter, denn die wirken am effektivsten.
  • Zum Pflücken der Brennnesselblätter ist es sinnvoll, Handschuhe zu tragen, um sich vor den unangenehm brennenden Härchen der Pflanze zu schützen.
  • Am besten ist, Sie legen sich einen kleinen Vorrat an. Binden Sie dazu Ihre gepflückten Brennnesselblätter zu kleinen Sträußchen zusammen und hängen Sie sie kopfüber auf. Wenn die Blätter getrocknet sind, haben sie auch ihre brennende Wirkung verloren und Sie können sie ohne Handschuhe weiterverarbeiten.

Für einen Viertelliter Brennnesseltee benötigen Sie nur 2 Teelöffel getrocknete Blätter. Bringen Sie zunächst das Wasser zum Kochen. Geben Sie dann die getrockneten Blätter in eine Teekanne und gießen Sie mit heißem Wasser auf. Den Brennnesseltee sollten Sie 10 Minuten ziehen lassen. Anschließend wird er durch ein Sieb gegossen und der Tee ist verzehrfertig.

Weil der Kräutertee einen sehr intensiven Geschmack aufweist, der nicht jedermanns Sache ist, können Sie bei Bedarf den Brennnesseltee mit einem Spritzer Zitrone für Ihre Geschmacksnerven genießbarer machen. Auch ein kleines Bisschen Honig mildert das herbe Aroma des Kräutertees leicht ab.