Süßstoff oder Zucker?

Hier erfahren Sie mehr über Zucker und Süßstoff, ob die beiden gesund oder eher ungesund sind, ob Süßstoff anstatt Zucker verwendet werden sollte und was beim Abnehmen besser ist.

Nicht zuletzt fällt das Abnehmen vielen deshalb so schwer, weil der Verzicht auf Zucker eine starke Einschränkung darstellt. Der süße Geschmack ist nicht nur zur Gewohnheit geworden, sondern fast schon ein Muss. Um nicht auf die Süße im Kaffee oder Tee verzichten zu müssen, greifen viele auf Zuckerersatzprodukte, die Süßstoffe zurück.

Während Zucker als natürliches Produkt aus Zuckerrohr oder Zuckerrüben gewonnen wird, ist Süßstoff ein rein chemisches Produkt. Der Vorteil von Süßstoff ist, dass er keine oder nur ganz wenige Kalorien aufweist, keine Kohlenhydrate enthält und in seiner Süßkraft um ein Vielfaches stärker ist. Dennoch bleibt die Frage, ob die Vorteile eventuelle Nachteile aufwiegen.

Zucker: gesund oder ungesund?

Wie die Ernährungswissenschaft festgestellt hat, ist Zucker weder gesund noch lebensnotwendig. Der menschliche Körper benötigt die Zufuhr von Kohlenhydraten nicht (siehe Was sind Kohlenhydrate?). Alle notwendige Energie kann der Mensch aus der Umwandlung von Fett gewinnen.

  • Werden dem Körper Kohlenhydrate zugeführt, die er nicht in Energie umwandeln muss, lagert er sie in Form von Fettpölsterchen ab. Ein Zuviel an Zucker macht dick.
  • Hinzukommt, dass Zucker schlecht ist für die Zähne, da er Karies verursacht.
  • Zucker wird für viele Zivilisationskrankheiten wie Fettleibigkeit, oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen verantwortlich gemacht.
  • Und ein weiterer Nachteil ist sein Suchtcharakter. Zucker macht süchtig.

Zucker

Süßstoff: gesund oder ungesund?

Der älteste Süßstoff, das Saccharin kam 1885 auf den Markt. In großen Mengen als Zuckerersatz, wurde es damals jedoch noch nicht gehandelt. Erst während der beiden Weltkriege nahm der Konsum an Süßstoff zu, als Zucker zur Mangelware wurde.

Im Zuge der Gewichtsreduzierung wird der chemische Zuckerersatz erst seit einigen Jahrzehnten propagiert. Obwohl alle Süßstoffe vor ihrer Freigabe für den menschlichen Verzehr genauen Untersuchungen und Tests unterworfen werden, kann es nach so wenigen Jahren natürlich noch keine Langzeitstudien bezüglich der Unbedenklichkeit der chemischen Süße geben.

Es scheiden sich die Meinungen, ob Süßstoff krebserregend wirken kann, ebenso wie die Ansicht, dass Süßstoff weniger Sättigungsgefühl auslöst, als Zucker. Wer mit Süßstoff süßt und anschließend die doppelte Menge verspeisen muss um satt zu werden, kann keine Kalorienersparnis verzeichnen.

Süßstoff süßt nicht nur, er kann auch erhebliche Nebenwirkungen aufweisen:

  1. Eine Nebenwirkung des Süßstoffes ist, dass er appetitanregend wirkt. Dies wird in der Schweinezucht oft ausgenutzt, ist aber bei einer Diät zur Gewichtsreduzierung nicht gerade förderlich.
  2. Bei vielen Menschen kommt hinzu, dass sie nach dem Genuss gewisser Süßstoffe zu Durchfall neigen oder über Kopfschmerzen klagen.
  3. Je nach Veranlagung und körperlichem Gesundheitszustand können gewisse Süßstoffe zu einer Anreicherung von Phenylalanin im Gehirn führen. Das ruft nicht nur Kopfschmerzen hervor, sondern kann über Gedächtnisverlust bis hin zu Stimmungsschwankungen, Depressionen oder gar zur Schizophrenie führen.
  4. Ebenso wie Zucker macht auch der chemische Süßstoff süchtig.

Süßstoff anstatt Zucker?

Wer sich die bekannten Nebenwirkungen, die Süßstoff haben kann, ansieht, muss sich die Frage eigentlich gar nicht stellen, ob Süßstoff anstatt Zucker verwendet werden soll. Ist es denn ein Gewinn unter Kopfschmerzen zu leiden, aber dafür ein paar Kalorien einzusparen? Lassen sich die Kalorien nicht auch auf anderem Wege vermeiden? Hinzukommt, dass durch das Fehlen von Langzeitstudien Spätfolgen, die auf dem Verzehr von Süßstoff beruhen, überhaupt nicht abzusehen sind.

Von Experten der Weltgesundheitsorganisation wurde für jeden Süßstoff eine Höchstmenge festgelegt, die Erwachsene täglich ohne Risiko zu sich nehmen können. Diese Grenze liegt beispielsweise für Saccharin bei 5 mg pro Kilogramm Körpergewicht. Bei Sucralose beträgt sie 15 mg und bei Aspartam 40 mg je Kilogramm Körpergewicht.

Das würde bedeuten, dass ein Mann mit 70 Kilogramm Körpergewicht zwar ungefähr sieben Liter mit Aspartam gesüßter Limonade trinken dürfte, was ziemlich unwahrscheinlich ist. Aber wer auf seine schlanke Linie achtet und daher gänzlich auf Zucker verzichtet, süßt schließlich nicht nur seine Limonade mit Süßstoff, sondern verwendet den Zuckerersatz bei vielen Gelegenheiten.

Im Laufe eines Tages kommt einiges zusammen. Vielleicht wird nicht immer der Höchstwert erreicht, aber wer sagt denn, dass alle Lebensmittel mit dem gleichen Süßstoff gesüßt wurden. Wer weiß, was die chemische Süßstoffmischung im Körper eventuell anrichtet und wenn Saccharin statt Aspartam als Zuckerersatz gewählt wurde, liegt die Höchstgrenze ja weitaus niedriger und wird somit auch wesentlich leichter überschritten.

Da auch der Zucker eigentlich nur Nachteile aufweist und keine nennenswerten Vorteile bringt, bleibt als einzig logische Schlussfolgerung übrig: Weder Zucker noch Süßstoff versüßen uns das Leben und sollten daher beide gemieden werden.

Süßstoff oder Zucker zum Abnehmen?

Wie sich aus den obigen Punkten erkennen lässt, eignen sich weder Zucker noch sein Ersatzprodukt zum Abnehmen. Im Zuge einer gesunden und vernünftigen Ernährungsweise sollten Sie beim Abnehmen auf beide Produkte verzichten. Wenn sie dennoch den süßen Geschmack auf der Zunge nicht missen möchten, greifen Sie zur natürlichen Süße:

  • Essen Sie Obst. Der im Obst enthaltene Fruchtzucker bringt Ihnen zwar ebenfalls zusätzliche Kalorien, die Sie bei einer Abmagerungskur unbedingt berücksichtigen müssen, dafür schenken Ihnen die Früchte aber wenigstens zahlreiche Vitamine und Mineralstoffe, die der Körper ebenfalls benötigt.
  • Honig oder Ahornsirup: Süßen Sie mit einer Messerspitze Honig oder mit einem halben Teelöffel Ahornsirup. Zwar treibt auch das Ihren Kalorienpegel in die Höhe, aber Sie müssen wenigstens keine unerwünschten Nebenwirkungen befürchten. Tipp: Abnehmen: Kaffee und Honig mit Zimt
  • Stevia Zuckerersatz: Auch Stevia bietet Ihnen eine Alternative. Die in Südamerika beheimatete Pflanze liefert einen natürlichen Süßstoff, der Paraguay und Brasilien bereits seit Jahrhunderten zum Süßen von Lebensmitteln und Getränken verwendet wird. Der Zuckerersatzstoff ist in Europa seit 2011 zugelassen und ist in Pulverform, als Tablette oder Kapsel im Handel erhältlich.