Capsaicin: Mit Chili & Co. abnehmen
Capsaicin ist in Chilis und Paprika enthalten. Lesen Sie im Folgenden mehr über die Wirkung, die Fettverbrennung und das Abnehmen mit Chili & Co.
Capsaicin ist eine Substanz, die in verschiedenen Pflanzen enthalten ist und bei Menschen und Säugetieren einen Schärfereiz auf der Haut und der Schleimhaut auslöst. Es ist farb- und geruchlos und außerdem temperaturstabil. Das bedeutet, es wird weder beim Kochen, noch durch Einfrieren zerstört.
Capsaicinoide – also das Capsaicin selber und alle daraus gewonnenen Schärfe erzeugenden Stoffe – weisen einen konservierenden Effekt auf, weil sie sowohl fungizid, wie auch antibakteriell wirken. Sie sind nicht wasserlöslich, weswegen es wenig Sinn macht, die Schärfe im Chili con Carne mit einem Glas Wasser mildern zu wollen. Alkohol und Öl helfen da wesentlich besser.
Das gilt natürlich auch für das Brennen auf der Haut. Wer mit Chili gearbeitet hat und über die Hände das Capsaicin auf empfindliche Körperteile übertragen hat, kann versuchen mit etwas Salatöl den Schmerz zu lindern. Das Abspülen mit Wasser bewirkt eher das Gegenteil.
Besonders bekannt für ihren Capsaicingehalt sind Paprika- beziehungsweise Chilischoten. Dabei spielt die Größe der Schoten für deren Schärfegehalt nur eine untergeordnete Rolle. Und selbst bei Chilischoten der gleichen Sorte oder auch der gleichen Pflanze und Ernte finden sich oftmals Differenzen in der Intensität die Schärfe betreffend.
Im Gegensatz zur landläufigen Meinung sind auch nicht die kleinen Samenkörner das Schärfste am Gemüse. Der höchste Capsaicingehalt einer Chilischote befindet sich nämlich in den weißen Scheidewänden. Möchten Sie also vor der Verwendung den Schärfegrad Ihrer Chili etwas reduzieren, sollten Sie nicht nur die kleinen Kernchen entfernen, sondern vor allem auch den Stielansatz und die dünnen weißen Häute.
Wirkung von Capsaicin
Auf der menschlichen Haut und auch auf der Schleimhaut befinden sich bestimmte Sensoren, die bei einer drohenden oder erfolgten Gewebeschädigung Impulse an das Gehirn senden. Kommen diese Sensoren, die auf den Nervenenden sitzen, mit Capsaicin in Berührung, empfinden wir ein Brennen. Zwischen heiß und scharf wird dabei nicht unterschieden, sodass der menschliche Körper als Gegenreaktion die betroffene Stelle der Haut oder Schleimhaut durch eine stärkere Durchblutung zu schützen versucht.
Die stärkere Durchblutung bewirkt, dass die Körpertemperatur ansteigt. Um die überschüssige Wärme wieder abzuleiten und für einen Temperaturausgleich zu sorgen, beginnen wir zu schwitzen. Der Schweiß verdunstet und der Körper, also auch die betroffene Stelle auf der Haut oder der Schleimhaut, kühlt ab.
Folgewirkungen von Capsaicin auf den Körper und die menschliche Gesundheit:
- Die für die Schärfe der Chilischoten verantwortliche Substanz gilt als Energieverbraucher. Im Gegensatz zu Zucker, der dem Körper Energie liefert, wird durch die Wärmeentwicklung, die das Capsaicin verursacht, Energie verbraucht. Wenn Sie Ihren Körper nicht gleichzeitig mit Energielieferanten füttern, muss er sein Fettdepot angreifen, um die notwendige Energie bereit zu stellen. Capsaicin ist also ein Fettburner, der eine Diät zur Gewichtsreduzierung positiv unterstützt.
- Auch die Verdauung lässt sich mithilfe von dem Wirkstoff aus der Chilischote positiv beeinflussen. Durch die verstärkte Durchblutung der Mundschleimhaut bei der Berührung mit dem Alkaloid, erhöht sich nämlich auch der Speichelfluss. Die im Speichel enthaltenen Enzyme beginnen mit der Vorverdauung und unterstützen auf diese Weise den Magen.
- In der Medizin findet sich Capsaicin in Cremes, Salben und Pflastern wieder, die bei Gelenkschmerzen oder Rheuma zur Anwendung kommen. Auch hier erweist sich seine durchblutungsfördernde Wirkung als äußerst hilfreich.
- Selbst in Waffen zur Selbstverteidigung kommt die Substanz zum Einsatz. Pfefferspray, das heutzutage viele Frauen in der Handtasche mitführen, enthält nämlich ebenfalls einen Chili-Extrakt.
Weil Capsaicin nicht nur auf der Mundschleimhaut, sondern auch auf anderen Haut- oder Schleimhautstellen Schmerzempfinden auslöst, sollten Sie bei der Verarbeitung von Cillischoten unbedingt Einmalhandschuhe tragen. Schneiden Sie die Chili mit der bloßen Hand und fassen sich anschließend damit aus Versehen ins Auge oder an die Nase kann das zu heftigen Schmerzen führen.
Wenn Sie getrocknete, scharfe Chilis zu Pulver mahlen möchten, empfiehlt sich außerdem ein Atemschutz. Dabei ist übrigens die einfache Papiermaske nicht ausreichend. Eine 3M™ Halbmaske sollte es schon sein.
Der Capsaicingehalt ist bei verschiedenen Chilisorten und –Produkten unterschiedlich. Er wird in Scoville (= SHU) gemessen, wobei die Skala von 0 bis maximal 16 Millionen SHU reicht. Im Anschluss finden Sie eine Übersicht mit den unterschiedlichen Schärfegraden der verschiedenen Chiliprodukte.
Dabei bleibt zu berücksichtigen, dass das reine Capsaicin mit dem höchsten Scoville-Wert von 16.000.000 sehr aufwendig und auch sehr teuer in der Herstellung ist. Handelsüblich ist daher nur das zweitschärfste Chili-Extrakt "The Source" mit 7,1 Millionen SHU:
- Capsaicin pur: 16.000.000 SHU
- The Source: 7.100.000 SHU
- Da’Bomb Final Answer: 1.500.000 SHU
- Blairs Jersey Death Sauce: 650.000 SHU
- Red Savina, schärfster Chili der Welt: 577.000 SHU
- Habanero-Schoten, Afrikanische Birdseye Chilis: 100.000 SHU bis 500.000 SHU
- Cayennepfeffer, lange Cayenne-Schoten: 30.000 SHU bis 50.000 SHU
- Tabasco: 2.500 SHU bis 5.000 SHU
- Scharfe, ungarische Paprika: 100 SHU bis 500 SHU
- Grüne Peperoncini: 10 SHU bis 100 SHU
- Gemüsepaprika: 0 SHU bis 10 SHU
Fettverbrennung mit Chili
Da Capsaicin ein Fettburner ist, sollte sich das Abnehmen mit Chilis doch realisieren lassen. Um Ihr Gewicht mithilfe der scharfen Paprikaschoten zu reduzieren, müssen Sie allerdings nicht nur Ihren Speiseplan umstellen, sondern auch den Körper langsam an die Ernährungsumstellung gewöhnen.
Mexikanische, indonesische und auch thailändische Gerichte eignen sich hervorragend, um die entsprechende Schärfe im Gericht unterzubringen. Aber auch in einem "Hot Salad" oder einer scharfe Suppe lassen sich die Schoten verwenden. Wichtig ist lediglich, dass Chilis oft und regelmäßig auf dem Speisezettel stehen.
Da der europäische Gaumen und Magen durch die eher mild gewürzten Speisen nicht an die Schärfe von Chili und Co. gewöhnt sind, kann eine rasche Ernährungsumstellung allerdings sogar zu gesundheitlichen Schädigungen führen. Wenn Sie schon beim ersten Gericht reichlich Cayennepfeffer oder Chilipulver verwenden, kann das neben dem Schwitzen und der erhöhten Fettverbrennung nicht nur Übelkeit und Erbrechen, sondern auch eine höchst unangenehme Reizung der Magenschleimhaut mit sich bringen.
Um die europäischen Geschmacksnerven umzugewöhnen, müssen Sie die Schärfe im Essen langsam und schrittweise steigern:
- Wenn Sie mit frischen Schoten arbeiten, verwenden Sie am Anfang nur die Schale und das Fruchtfleisch zum Würzen. Die Kernchen und vor allem auch die weißen Zwischenhäute schneiden Sie sorgfältig heraus. Bei getrockneten Chilis sollten Sie ebenfalls versuchen alle Samenkörner zu entfernen. Verwenden Sie Pulver, beginnen Sie mit einer Minimaldosis von weniger als einer Messerspitze.
- Wenn Sie mehrmals mit Ihrer Anfangsdosis gekocht haben, stellen Sie rasch fest, dass sich die Schleimhäute und der Magen an die Schärfe gewöhnen. Dann können Sie langsam die Chilizugabe erhöhen. Geben Sie ein paar Samenkörner mit ins Essen oder verwenden Sie etwas mehr Chilipulver.
- Stellen Sie nach mehrmaliger Steigerung der schärfehaltigen Substanz im Essen fest, dass Ihr Körper nicht mehr rebelliert, können Sie zum Schluss die komplette Schote beifügen, ohne dass Sie Schäden an der Magenschleimhaut befürchten müssen.
Das Angenehme ist, dass die erhöhte Fettverbrennung auch dann stattfindet, wenn sich Ihre Schleimhaut und der Organismus an die Schärfe im Essen gewöhnt haben.
Wer sich nicht mit dem scharfen Essen anfreunden kann oder will, hat die Möglichkeit, alternativ auf Chilikapseln zurückzugreifen. Obwohl Sie die Kapseln ungeöffnet verschlucken, sodass das enthaltene Capsaicin keinen Reiz auf die Mundschleimhaut ausüben kann, wird der Stoffwechsel angeregt. Die Hersteller empfehlen zwei Kapseln am Tag.
Abnehmen mit Chilis & Co.
Neben der Chilischote beinhalten auch Paprikas, spanischer Pfeffer oder Tabasco das stoffwechselanregende Capsaicin. Um also mit Chilis & Co. abzunehmen, müssen Sie diese Lebensmittel / Gewürze einfach nur regelmäßig in Ihren Speiseplan einbauen. Je öfter Sie capsaicinhaltige Produkte ins Essen integrieren, um so häufiger regen Sie durch den erhöhten Energieverbrauch die Fettverbrennung an.
Schwitzen Sie sich schlank, indem Sie Chili, Tabasco, Cayenne-Pfeffer, Sambal Oelek und asiatische Gewürzmischungen bei der Zubereitung Ihrer Gerichte integrieren!
Leider ist das einfacher gesagt, als getan. Denn als typischer Europäer ist es für viele gar nicht einfach, konsequent scharf zu essen. Daher erweist es sich als relativ schwierig, nur mithilfe von Chili oder Cayenne-Pfeffer abnehmen zu wollen.
Als äußerst hilfreiche Unterstützung bei einer Diät zur Gewichtsreduzierung dürfen Sie die kleinen Scharfmacher aber dennoch ansehen. Denn haben Sie den Magen erst einmal langsam an den erhöhten Schärfegrad im Essen gewöhnt, machen Sie mit der Zugabe von Chili & Co. bestimmt nichts falsch.
Scharfe Abnehmtipps
- Um mithilfe von Capsaicin möglichst oft den Stoffwechsel anzuregen und aktiv die Fettverbrennung bei einer Schlankheitskur zu unterstützen, sollten Sie möglichst jeder Mahlzeit eine kleine Menge Scharfmacher hinzufügen:
- Beim Frühstück können Sie den Tomatensaft mit Tabasco verschärfen oder das Käsebrot mit etwas Cayennepfeffer würzen.
- Zum Mittagessen kochen Sie entweder ein scharfes, mexikanisches Gericht oder Sie geben in die Gulaschsoße eine Chilischote.
- Auch beim Abendessen sollten Sie Schärfe einbauen, indem Sie die Hühnerbrust feurig mit Cayennepfeffer würzen oder im Brotaufstrich klein geschnittene Chilischoten verstecken. - Damit Ihnen durch die Schärfe im Essen nicht übel wird und Sie Ihre Magenschleimhaut nicht schädigen, gewöhnen Sie sich unbedingt langsam und schrittweise an die Zugabe von Chili oder capsaicinhaltigen Gewürzen.
- Verwenden Sie zu Beginn Ihrer Schlankheitsdiät, wenn sich Ihr Magen noch nicht umgestellt hat, nur kleine Dosen Cayennepfeffer. Bei frischen Chilischoten entfernen Sie vor der Verwendung die kleinen Samenkörner und schneiden die dünnen, weißen Zwischenwände heraus.
- Ein weiterer großer Vorteil des Capsaicin ist, dass Sie durch den erhöhten Energieverbrauch nicht nur die Fettverbrennung anregen, sondern auch das Sättigungsgefühl eher einsetzt. Wenn Sie also die scharf gewürzten Speisen zuerst verzehren, werden Sie schneller satt und essen somit weniger.
- Damit die Chili-Kapsel ebenfalls zum raschen Sättigungsgefühl beitragen kann, sollte sie vor der Mahlzeit eingenommen werden.
- Haben Sie aus Versehen zu viel Chilipulver ins Essen gestreut und müssen das Brennen in Mund und Rachen löschen, dürfen Sie keinesfalls Wasser trinken. Das Wasser verteilt die Schärfe nur noch mehr im gesamten Rachenraum und das unangenehme Brennen wird verstärkt.
- Zur Linderung nach einer Überdosis Chili können Sie:
ein Stück Brot essen
einen Löffel Reis essen
ein Glas Vollmilch trinken
einen Schluck Rum oder Wodka trinken
mit einem Schnaps gurgeln und den Mund ausspülen
ein Sahnejoghurt essen
möglichst fetthaltigen Quark essen oder
ein Stück sehr fetten Käse essen.